Monday, November 30, 2020

pregnancy diary - my first trimester

WOW! Ich schreibe diese Zeilen, bin aber eigentlich schon in meinem 3. Trimester. HAHA - sorry guys! Ich bin wohl ein 'bisschen' hinten nach und muss einiges Nachholen hier am Blog. Irgendwie komme ich gerade nicht dazu, mich einfach mal hinzusetzten und zu schreiben, aber heute ist es soweit und mein Trimester Part 2 Post folgt dann auch hoffentlich bald. :) Ich teile heute mit euch wie es mir im ersten Trimester ging, wie ich herausgefunden habe, dass ich schwanger bin und alles, was ihr sonst noch von mir wissen wolltet. 

Herausgefunden, dass ich schwanger bin habe ich am 15. Juli 2020. Ich habe es mir irgendwie schon gedacht, da ich mit meiner Periode schon länger überfällig war (zu dem Zeitpunkt über eine Woche). Außerdem waren meine Brustwarzen so krass empfindlich, dass ich da auch schon stutzig war. Ich bin im Juli in meine Bildungskarenz gestartet und es war mein erster Monat, in dem ich nicht mehr Vollzeit arbeiten musste. Ich war aber zweimal im Monat trotzdem noch im Büro, um auszuhelfen. Der 15. Juli war so ein Bürotag. Ich hatte schon im Kopf, dass ich zu Mittag in die Apotheke will, um endlich einen Test zu machen. Ich fuhr in die Arbeit ohne zu Frühstücken, was ganz normal für mich war, weil ich nie gefrühstückt habe unter der Woche. Im Büro angelangt habe ich mir auf leeren Magen einen Kaffee gegönnt und auf einmal ging es mir so unfassbar schlecht davon. Wahnsinn! Mein Kreislauf war komplett durcheinander, mir war kotzübel und ich wusste gar nicht wie mir geschieht. Da wusste ich schon, dass ich wahrscheinlich schwanger bin. Damit ich es überhaupt zur Apotheke schaffe, habe ich ein Stamperl Ahornsirup pur getrunken, welchen ich auf dem Tisch meiner Kollegin gefunden habe. 
Nach dem Ahornsirup war mein Kreislauf wieder halbwegs stabil so, dass ich schnell zur Apotheke ging. 

Wieder im Office angekommen habe ich überlegt, wie ich nun vorgehen soll. Soll ich den Test später mit meiner Mama gemeinsam machen? Wir waren nach der Arbeit verabredet, um meinen Opa im Altersheim zu besuchen. Oder soll ich den Test danach mit Filip machen? Wir waren nach dem Altersheim mit unseren Freunden & Geschäftspartnern zum Essen verabredet. Nix von all dem. 

Ich hab es nicht ausgehalten und bin direkt mit dem Test auf die Toilette (Dank Corona war eh fast keiner in der Firma) und hab ihn sofort gemacht. Mir ging es immer noch so dermaßen schlecht, dass ich schon bevor der Test einen Streifen angezeigt hat wusste, dass ich schwanger bin. Nach nur ein paar Sekunden zeigte der Test positiv! Ich war irgendwie im Schock und wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll. Und dieses Gefühl hat sich dann noch länger durchgezogen.. 

Meiner Mama hab ich es direkt vor dem Altersheim gesagt - zwischen Tür und Angel - da mir so übel war und ich es einfach sagen musste, weil sie ja gemerkt hätte, dass etwas nicht stimmt. Sie hat erst ein paar Monate davor erfahren, dass sie Oma wird, weil mein Bruder und seine Freundin auch gerade schwanger waren und war dementsprechend überrascht, dass sie gleich doppelt Oma wird -haha!! 

Leider war mein erstes Trimester wirklich sehr sehr hart! Mir war einfach ab diesem Tag durchgehend schlecht und ich habe mich fürchterlich gefühlt. Ich habe mir früher immer vorgestellt, dass wenn man Morning Sickness hat, man kurz in der Früh bricht und dann ist alles wieder gut. So war das aber nicht bei mir, denn mir war einfach durchgehend schlecht, den ganzen Tag. Ich musste unfassbar viel Essen und die meisten Dinge, die ich davor gegessen habe, habe ich nicht mehr vertragen. Meine Verdauung (die vorher super funktioniert hat) war auf einmal komplett durcheinander und ich habe einfach alles gespürt, was da im Körper gerade passiert. Stechen und Ziehen im Bauch zum Beispiel, permanentes aufgebläht sein mit aufstoßen, absolutes Unwohlsein im eigenen Körper und vieles mehr.. 

Dazu kam, dass ich eine Blasenentzündung bekommen habe, die Monate nicht mehr weg ging. Das Thema war für mich eigentlich schon abgehackt und auf einmal war es so unfassbar präsent. Ich habe sehr stark darunter gelitten und natürlich kamen alte Ängste hoch, dass es wieder so schlimm wie früher wird. Durch diese ganzen Umstände konnte ich mich anfangs nichtmals richtig freuen und wusste ehrlich gesagt auch nicht wie mir geschieht, da ich jeden Tag quasi nur ums Überleben gekämpft habe. Ich weiß das klingt krass übertrieben, aber genauso hat es sich angefühlt. Stell dir den schlimmsten Kater deines Lebens vor (mit heftiger Übelkeit) und das hatte ich einfach täglich. 

Die ersten Tage war ich auch ziemlich am Ende, da ich erfahren habe, dass ich wegen der Bildungskarenz das gehaltsabhängige Modell der Babykarenz verloren habe. Ich war nun 6 1/2 Jahre Vollzeit bei meiner Firma und falle aber komplett durch den Raster, als hätte ich nicht gearbeitet. Das hat mir zusätzlich sehr zugesetzt, da ich auf einmal mit Existenzängsten zu kämpfen hatte, da ich einfach die Hälfte weniger Geld in der Babykarenz bekomme, als mir eigentlich zusteht. Das loszulassen und zu akzeptieren ist mir anfangs sehr schwer gefallen und ich habe tagelang nur geweint. Bei mir sind durch die gesundheitlichen, allgemeinen und psychischen Zustände dadurch so viele Ängste hochgekommen. Es wurde einfach alles getriggert. Alles an dem ich das letzte Jahr gearbeitet habe und losgelassen habe war auf einmal wieder da. Mein Leben hat sich einfach komplett von einem Tag auf den anderen verändert und ich wusste nicht was ich davon halten soll. Ich kam direkt aus Indien, war super committed mit Yoga und hatte so viele Ziele und Visionen vor Augen und auf einmal konnte ich selbst nicht mal mehr meine eigene Yoga Praxis machen, da mir so schlecht war, dass es einfach nicht möglich war. Meine Hebamme hat mir gleich beim ersten Gespräch am Telefon gesagt, dass ich es mir jetzt wirklich erlauben muss, kein Yoga zu machen. Gesagt getan. Es ging auch nicht anders. Ich habe in meinem ersten Trimester (also ab dem 15.07) kein Yoga praktiziert. Jedes Mal als ich es probiert habe, hab ich mich übergeben vor Übelkeit. Auch andere Entspannungstechniken oder Meditation waren in meinem Zustand unmöglich. 

Im August war ich dann fast ein Monat mit meiner Familie in Tirol und mir ging es langsam ein bisschen besser. Der Grund war auf jeden Fall, dass meine Mama sich absolut rührend um mich gekümmert hat und das war genau das, was ich in der Zeit dringend gebraucht habe. Die mütterliche Liebe und Zuneigung. 

Ich weiß, das klingt jetzt alles super negativ und vielleicht abschreckend für einige von euch. Ich wollte hier aber ehrlich mit euch sein. Mein erstes Trimester war einfach nicht schön! Ich hatte zusätzlich auch noch Ängste, dass das Baby vielleicht nicht gesund ist und was auch immer.. Es gehen einem so viele Sorgen durch den Kopf, was alles sein kann. Vor allem, wenn man dann mit den ganzen Untersuchungen konfrontiert wird und sich die Frage stellt: mach ich die oder nicht? Ist alles okay? Bleibt das Baby auch bestehen oder verliere ich es vielleicht? Ich weiß von allen am besten, dass man immer positiv sein soll, aber die Ängste waren da und es fiel mir schwer. 

Es gibt aber Hoffnung, denn langsam ging es mir ab dem 2. Trimester viel viel besser, bis es mir dann sogar unfassbar gut ging und ich endlich angekommen bin. Ich war wieder komplett im Vertrauen, in der Annahme, Liebe und Dankbarkeit für dieses kleine wundervolle Wunder, das gerade in meinem Bauch wächst. Mehr dazu im nächsten Post. Und keine Sorge, der wird dann wunderschön und positiv! 

Hier noch ein FAZIT von meinem Learning des ersten Trimesters. Was habe ich gelernt? 

Es war super wichtig für mich diese Ängste zuzulassen und sie zu fühlen um sie danach loszulassen! Ich denke das ist ganz normal, denn man steht vor einer riesen Veränderung, einem komplett neuen Lebensabschnitt und so eine Veränderung bringt auch Unsicherheiten und Angst mit sich. Alleine und mit dem Partner zusammen. Wichtig ist aber, sich diese Ängste anzusehen und loszulassen. Die Schwangerschaft hat mir mal wieder den Akt des Loslassen so stark aufgezeigt, was wunderschön und sehr lehrreich war. Wir Frauen brauchen uns nicht schlecht fühlen, wenn wir uns vielleicht anfangs so fühlen. Schließlich verändert sich für uns alles an dem Tag, an dem wir erfahren, dass wir schwanger sind, für den Mann allerdings recht wenig am Anfang. Dieses Ungleichgewicht und die Angst nun abhängig zu sein vom Partner, bzw. einfach auch mal nicht arbeiten zu können, um sein eigenes Geld zu verdienen ist schwer. War es jedenfalls für mich. Es ist ganz normal und natürlich und deshalb wollte ich unbedingt meinen etwas holprigen Start in diesen neuen Lebensabschnitt mit euch teilen. 

Mittlerweile denke ich nämlich auch, dass es mir körperlich wahrscheinlich so schlecht ging, weil es mir psychisch nicht gut ging mit den ganzen Ängsten, die da hochkamen. Und wie ihr sicher wisst, hängt das alles miteinander zusammen. 

ps: die Bilder von diesem Post sind im 2. Trimester entstanden. Ich habe im ersten Trimester null Fotos und auch kein Social Media gemacht, da ich wirklich nicht fähig war dazu. Besser so (für euch), denn ich habe genauso ausgesehen, wie ich mich gefühlt habe: schlecht!! Der Anblick bleibt euch nun wenigstens erspart. HAHA! 


















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2 comments

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