chronische blasenentzündung: health update

Nach meinem sehr langen und persönlichen Post über meine chronische Blasenentzündung möchte ich euch heute ein Health Update geben. Wie geht es mir heute? Was hat sich seit Anfang des Jahres getan und welche Erkenntnisse hatte ich? Das alles erzähle ich euch im heutigen Post.

Nachdem ich im Dezember letzten Jahres einen ziemlich heftigen Rückfall, so würde ich es nennen, hatte, war ich echt am Verzweifeln. Ich hatte durchgehend den ganzen Dezember eine Blasenentzündung mit täglichen Schmerzen, ich habe sie einfach nicht mehr weg bekommen und bin wieder in alte Muster verfallen, indem ich einfach Sachen gedacht habe wie: "Ich werde es nie los bekommen. So sieht also meine Zukunft aus, mit ständigen Schmerzen und keinem normalen Leben.. usw.." Ich weiß, dass das sehr schlecht ist und ich weiß auch, dass man positiv denken muss, gerade in so schweren Zeiten. Ich habe was das betrifft auch ein wichtiges Learning gehabt zu dem ich später noch kommen werde und ins Detail gehen möchte. Aber seien wir mal ehrlich, es ist sauschwer! Wenn einen dieses Thema 5 Jahre lang verfolgt und ständig präsent ist, wenn man unfassbare Schmerzen hat, dann ist man einfach am Verzweifeln und es ist nicht leicht, dann auch noch positiv zu sein.

Anfang des Jahres habe ich meine BE endlich weg bekommen und dann begann eine neue Zeit. Ich habe wieder begonnen mich sportlich zu betätigen, habe begonnen Pilates zu machen, auch wenn es mir nicht gut ging und ich meine Blase gespürt habe. Das kostet einige Überwindung und jeder der schon mal eine BE hatte weiß, dass das letzte was man in diesem Zustand machen möchte ist, sich körperlich zu betätigen. Doch ich wollte nicht mehr ein Sklave meiner Krankheit sein und habe es durchgezogen (auch nur mit Hilfe von meiner Trainerin Mariana, ohne einen fixen Termin hätte ich das Training sausen lassen, das steht fest). Zu meiner Verwunderung hatte ich zwei Erlebnisse, bei denen die Schmerzen nach dem Sport weg waren und ich mich besser gefühlt habe.

Wie geht es mir also seit Anfang des Jahres? Die Antwort ist: vieeeel besser!

Meine BE's sind nicht weg, leider.. ABER es ist so, dass ich dieses Jahr (bis auf einmal zu dem ich später kommen werde) keine lange Entzündung mehr hatte. Ich habe immer mal wieder eine bekommen und habe oft am Abend Schmerzen. Aber es war jedes Mal so, dass sie von alleine wegging. Die Schmerzen kommen meist abends und es geht mir schlecht, aber wenn ich dann schlafen gehe und in der Früh aufwache, geht es mir super und alles ist weg. Und das sogar ohne Natron. Ich nehme fast kein Natron mehr, außer in Notfällen. Und das kann ich nur wegen dem Preblauer Wasser. Ich trinke unter der Woche täglich 2-3 Liter Preblauer und abends dann noch einen Liter Leitungswasser. Viel Trinken ist bei mir wirklich das A und O um alles durchzuspülen. Ich habe Anfang des Jahres auch ein paarmal nur kurz mit Teststreifen den Urin kontrolliert wenn ich Schmerzen hatte und dann oft gesehen, dass ich aber im basischen Bereich war, also wozu Natron nehmen? Das wäre früher undenkbar gewesen, da ich eigentlich immer übersäuert war, vor allem wenn ich Schmerzen hatte. Und anscheinend hat mein Körper es dann wirklich in letzter Zeit geschafft, sich selbst zu heilen über Nacht. Vielleicht weil einfach das Säure- und Basenverhältnis besser war?

Kommen wir zu meinem Learning, welches ich gerne mit euch teilen möchte

Ich hatte dieses Jahr nur ein einziges Mal eine längere BE, die ich über eine Woche nicht weg bekommen habe und das war kurz vor meinem Geburtstag. Ich habe daraus aber viel gelernt und das möchte ich euch erzählen. Ich bin ein Mensch der seinen Geburtstag liebt und ihn immer feiern möchte. Ich habe also alles für meine Party organisiert und mich mega darauf gefreut. Eine Woche davor habe ich eine BE bekommen und ich weiß nicht warum, aber ich habe dieses Mal anscheinend nicht darauf vertraut, dass ich einfach schlafen gehe und mein Körper regelt das von selbst. Sondern ich bin aufgestanden und die Schmerzen waren noch da und so ging es jeden Tag weiter. Mich hat die Panik gepackt, weil die Entzündung nicht wegging. Es war meine Geburtstagswoche und am WE war die Feier geplant. Ich wollte diese BE unbedingt wegbekommen und ich weiß nicht wieso ich wieder begonnen habe damit, aber ich habe täglich den Urin mit den Teststreifen gemessen und kontrolliert wie der Stand der Dinge ist, ob die BE nun endlich weg ist oder nicht.

Es ist so bei mir, dass wenn ich Schmerzen habe, ich eh schon weiß, dass ich eine BE habe, dazu brauche ich gar nicht kontrollieren. Nachdem ich es früher so oft gemacht habe um zu sehen was da bei mir los ist, und ich jedes Mal wenn ich Schmerzen hatte gemessen habe und gesehen habe, dass ich immer den höchsten Entzündungswert habe den es gibt (Leukos 500+), brauche ich eigentlich keinen Streifen um das zu kontrollieren. Also fragt mich nicht wieso ich es getan habe, ich denke es war pure Verzweiflung, denn ich wollte meinen Birthday gebührend mit all meinen Freunden feiern. Ich gehe eigentlich fast nicht mehr aus und wollte zu meinem Geburtstag einfach auch Alkohol trinken, Spaß haben und lange feiern. Und diese BE hat mir einfach alles versaut. Ich war verzweifelt und hatte Gedanken wie: "Ich will doch nur einmal wieder feiern! Warum geht es nicht weg? Muss ich die Feier vielleicht absagen? Mit den Schmerzen kann/darf/soll ich keinen Alkohol trinken.. das tut mir nicht gut und macht dann alles noch schlimmer..usw.." Ich muss dazu sagen, dass ich in genau der Woche dann auch noch privaten Stress hatte, der mir sehr zugesetzt hat und ich dann einfach jeden Tag down und komplett verzweifelt war wegen dem Ganzen. Der Teufelskreis ging los und ich war in einer Spirale die einfach nur bergab gehen kann.

Ich war dann ein paar Tage vor meinem Geburtstag bei meiner Osteopathin, nicht wegen dem Blasenproblem, sondern ich gehe schon seit Monaten regelmäßig zu ihr wegen meinen Nackenverspannungen und Problemen mit meinem rechten Arm. Ich war aber vor Jahren wo es mir so richtig schlecht ging mit der Blase regelmäßig bei ihr und sie hat mich unterstützt mit ihrer Behandlung. Ich lege mich also bei ihr auf das Behandlungsbett und sie führt alles durch wie immer. Danach hat man dann immer noch ein Gespräch mit ihr indem sie dir sagt was ihr aufgefallen ist und wie sie das behandelt hat. Wir setzten uns also zum Gespräch hin und sie meint zu mir: "Melina es ist ganz komisch, aber du warst so angespannt und so schwer zugänglich, du bist eigentlich schon viel weiter als heute und der Zustand erinnert mich an früher, als es dir so schlecht ging mit den täglichen Schmerzen. Die Gegend um deinen Kopf war dermaßen angespannt und fest. Ist gerade irgendetwas los bei dir? Hast du sehr viel Stress oder machst du dir Gedanken um etwas?" Ich bin fassungslos da gesessen und mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Sie hat einfach alles gespürt, ohne dass ich ein Wort davor zu ihr gesagt habe. Wenn ich nämlich eine BE habe, dann will ich es oft nichtmals aussprechen oder mit anderen darüber reden. Weil ich es nicht so zum (ständigen) Thema machen möchte und mich nicht dauernd damit befassen will (obwohl ich mich in meinem Kopf ja eh ständig damit befasse). Ich habe ihr erzählt, dass ich gerade wieder eine habe und sie nicht weg bekomme und, dass das der Grund ist. Sie hat dann zu mir etwas gesagt, dass mir die Augen geöffnet hat: "Versuche dich Abzulenken. Geh raus spazieren. Mach etwas! Versuche nicht ständig daran zu denken. Denn dein Kopf zeigt mir wie angespannt du bist und, dass du dir zuviel Sorgen machst."

Als ich dann zuhause war, war ich erstens immer noch fasziniert von dem Erlebnis, wie gut sie eigentlich ist, dass sie das alles bei mir gespürt hat. Und zweitens wurde mir etwas klar: Es stimmt wirklich! Unsere Gedanken beeinflussen unsere Realität. Ich hatte die Erkenntnis, und das wäre mir früher nie aufgefallen, dass das ständige messen des Urins mit den Teststreifen um zu schauen ob die Entzündung endlich weg ist, mir überhaupt nicht gut tun. Denn wenn ich Schmerzen habe, wie schon oben erwähnt, habe ich immer den stärksten Entzündungswert. Es ist aber trotzdem so, dass der Schmerzpegel nicht den ganzen Tag gleich stark ist. Am Abend sind die Schmerzen besonders schlimm, oft auch in der Früh. Manchmal habe ich tagsüber auch starke Schmerzen, in letzter Zeit war es aber eben oft so, dass ich dann tagsüber mal auch nichts spüre und dann kommt es abends wieder stärker. Wenn ich nun aber ständig messe und die ganze Zeit damit konfrontiert bin, dass es immer noch nicht weg ist, dass die Entzündung mega stark ist, dann kann es mir ja gar nicht besser gehen, weil ich es schwarz auf weiß auf dem Streifen sehen kann. Wenn ich nun aber nicht messe und darauf vertraue, dass es mir morgen schon wieder besser gehen wird und, dass mein Körper das selbst regelt, dann ist das ein komplett anderes Mindset. Versteht ihr was ich meine?

Diese Entzündung war schlimm und ich habe wiedermal einen Tiefpunkt erreicht. Aber ich muss trotzdem sagen, dass ich so dankbar bin dafür, weil ich etwas daraus gelernt habe. Ich werde nie wieder einen Streifen benutzen, das tut mir einfach nicht gut. Und ich darf nicht in den schlimmsten Zeiten verzweifeln und in ein Loch fallen, sondern muss versuchen positiv zu denken. Und das möchte ich euch weitergeben, egal ob ihr das gleiche Leiden habt wie ich, oder etwas Anderes. Dieses Mindset kann man auf alles im Leben anwenden. Und ich weiß ganz genau, wie schwer es sein kann und auch, dass man es eben nicht immer schafft, weil wenn man Schmerzen hat ist es schwer nicht daran zu denken. Trotzdem hatte ich seitdem nicht einmal eine lange BE. Ich habe oft mal Schmerzen und meine Blase meldet sich, meistens wie schon gesagt abends. Aber dann versuche ich zur Ruhe zu kommen, wenn ich kein Preblauer habe, weil ich gerade auf Urlaub bin, dann trinke ich ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Natron, nehme eine heiße Dusche und oft geht es mir entweder ein paar Stunden danach oder spätestens am nächsten Morgen wieder gut. :)

So, das war mein Health Update. Ich hoffe euch hat dieser Post gefallen und ihr konntet etwas für euch selbst daraus mitnehmen. Ich wünsche euch allen Gesundheit und Liebe und ich wünsche mir selbst nichts mehr als das. Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal sagen kann, dass ich komplett geheilt von dieser chronischen Krankheit bin. Ich werde euch auf jeden Fall auf meinen Weg mitnehmen. Stay tuned! Außerdem freue ich mich über jegliches Feedback, wenn ihr mir öffentlich schreiben wollt und eure Geschichte mit mir und allen anderen teilen wollt, dann gerne in der Kommentarbox unten, oder ihr schreibt mir privat per mail (die mail adresse findet ihr unter dem button contact) oder sehr gern auch auf instagram. Ich mag eure Geschichten und liebe den Austausch mit euch und wenn ich euch helfen kann, dann macht mich das umso glücklicher ♡

Alles Liebe

xx

Melina